Das Flanders Festival Ghent hat die Münchner Philharmoniker kurz vor ihrem Auftritt ausgeladen, aufgrund der unklaren Haltung ihres Dirigenten Lahav Shani aus Israel zur Regierung Netanjahus. Die Absage sorgte für Entsetzen bei deutschen Politikern und dem Orchester selbst.
Lahav Shani, der Chefdirigent des Israel Philharmonic Orchestra, steht im Zentrum einer Kontroverse, die zur Ausladung der Münchner Philharmoniker vom Festival führte. Das Flanders Festival Ghent begründete die Absage mit Shanis fehlender Klarheit über seine Haltung zur Regierung in Tel Aviv.
Die Reaktionen auf die Ausladung waren heftig. Politiker wie Kulturstaatsminister Wolfram Weimer und Bayerns Kunstminister Markus Blume verurteilten die Maßnahme als Akt des Antisemitismus. Lahav Shani sollte ab September 2026 als neuer Chefdirigent der Münchner Philharmoniker fungieren, nachdem sein Vorgänger Valeri Gergiev aufgrund mangelnder Distanz zu Präsident Putin entlassen wurde.
Die Entscheidung des Festivals hat eine Debatte über Antisemitismus, Kulturbetrieb und Meinungsfreiheit entfacht. Deutsche Politiker und Kulturschaffende reagierten empört und äußerten die Befürchtung, dass diese Ausladung einen gefährlichen Präzedenzfall in Bezug auf kulturelle Boykotte darstellen könnte.