Montag, 20.10.2025

Kassenärzte fordern: Krankschreibung erst ab dem vierten oder fünften Tag

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Nachrichten für Mannheim

Der Verbandschef der deutschen Kassenärzte, Andreas Gassen, hat eine bedeutende Forderung aufgestellt, die das Gesundheitswesen in Deutschland grundlegend beeinflussen könnte. Gassen plädiert dafür, dass Krankschreibungen erst ab dem vierten oder fünften Tag der Arbeitsunfähigkeit ausgestellt werden sollten. Diese Maßnahme soll dazu dienen, unnötige Arztbesuche zu reduzieren und somit das vorhandene System zu entlasten.

Derzeit erlaubt die geltende Regelung Arbeitgebern, bereits nach einem oder zwei Tagen eine Krankschreibung von ihren Mitarbeitern zu verlangen. Andreas Gassen schlägt vor, diese Ausnahme im Gesetz zu streichen und generelle Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen erst ab dem vierten Tag obligatorisch zu machen. Laut Statistiken beträgt der Anteil von Kurz-Krankschreibungen mit einer Dauer von maximal drei Tagen etwa 35 Prozent der jährlichen 116 Millionen Krankschreibungen. Durch die Abschaffung dieser Kurz-Krankschreibungen könnten dem Gesundheitswesen 1,4 Millionen Arbeitsstunden und 100 Millionen Euro erspart werden.

Die vorgeschlagene Verzögerung der Krankschreibungen auf den vierten oder fünften Tag birgt somit das Potenzial, das Gesundheitssystem erheblich zu entlasten. Sie würde nicht nur die Anzahl der unnötigen Arztbesuche reduzieren, sondern auch sicherstellen, dass die tatsächlich benötigten Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen eine höhere Relevanz erhalten.

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