275 Jahre nach dem Tod von Johann Sebastian Bach wurden zwei bislang unbekannte Frühwerke des Komponisten in der Leipziger Thomaskirche präsentiert. Die Entdeckung dieser Werke markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Musikforschung und bietet faszinierende Einblicke in Bachs künstlerisches Schaffen.
Die langjährige Forschung des Bach-Archiv Leipzig ermöglichte die Zuordnung der Orgelkompositionen zu Johann Sebastian Bach. Dies erfolgte unter der Leitung von Musikwissenschaftler Peter Wollny, der die Chaconnen in d-Moll und g-Moll identifizierte. Diese Frühwerke, deren Autor über 320 Jahre lang unbekannt blieb, wurden in der Königlichen Bibliothek in Brüssel entdeckt. Stilistische Merkmale und Fingerabdrücke in den Handschriften wiesen eindeutig auf Bach hin, was die musikalische Einzigartigkeit der Werke unterstreicht.
Die Aufführung der Werke in Bachs Wirkungsstätte, der Thomaskirche in Leipzig, wurde von Ton Koopman geleitet und erhielt positive Resonanz von Kulturstaatsminister Weimer und Leipzigs Oberbürgermeister Jung. Die geplante weitere Aufführung in der Thomaskirche sowie die Edition im Leipziger Verlag Breitkopf & Härtel lassen auf eine anhaltende Bedeutung dieser Entdeckung für das Verständnis von Bachs musikalischer Entwicklung schließen.